KategorieBlogparade: Film

Um­fra­ge, die
Wortart: ℹ Substantiv, feminin

[systematische] Befragung einer [größeren] Anzahl von Personen, z. B. nach ihrer Meinung zu einem bestimmten Problem

It’s classic

I

Ich hatte die Befürchtung, so kurz vor Ostern würden sich die Organisatoren der Blogparade des Blogger-Forums Filme vorknöpfen, die mit der Kirche zu tun haben. Stattdessen geht’s um Filmklassiker.

Was ist denn ein Filmklassiker überhaupt?

Mal schnell gegoogelt und erstmal recht viele Shops gefunden, die einen zum Kauf eines oder mehrerer Filmklassiker animieren möchten – was genau damit gemeint ist, scheinen sie aber auch nicht so wirklich zu wissen. Also ein „Definition“ an den Suchbegriff drangehängt. Tada: Wikipedia. Der Eintrag zu „Kultfilm“ enthält folgenden Satz:

Als Filmklassiker gelten häufig Filme, deren Erstaufführung vor mindestens 30 Jahren war, die sehr hohe Besucherzahlen in den Kinos hatten, die Maßstäbe in der Filmproduktion gesetzt haben, die mehrere Filmpreise gewinnen konnten oder noch heute eine messbare Bekanntheit haben.

Vor 30 Jahren? Das war doch 1970..? Nicht ganz. Man wird alt und muss mit Erschrecken feststellen, dass „vor 30 Jahren“ 1984 war und das eigene Geburtsjahr dieser Grenze bereits gefährlich nahe kommt.

Welche Filmklassiker mag ich?

Obwohl 1984 gar nicht so lange her ist, ist die Liste der vor diesem Datum erschienenen Filme, die ich mag, doch eher übersichtlich. Da hätten wir erst einmal Harold und Maude (1971), dann noch Star Wars (1977, 1980, 1983) und Indiana Jones (1981, 1984) sowie Das Leben des Brian (1979).

Ich könnte nicht sagen, woran das liegt. Gegen ältere Filme hab ich nichts und schaue sie im Fernsehen schon an, wenn sie mich interessieren, selbst besitze ich jedoch nur die Genannten.

Ein Blick in die Zukunft – welche Filme werden zu Klassikern werden?

Zukunftsprognosen sind ja immer etwas schwierig, dennoch wage ich mal eine. Viele Filme sind in meiner Generation Kult und werden schon viel zu bald Klassiker sein. Zum Beispiel:

  • Der Herr der Ringe (2001, 2002, 2003)
  • Fight Club (1999)
  • Pulp Fiction (1994)
  • Matrix (1999)
  • Titanic (1997)
  • Fluch der Karibik (2003)

Nicht nur der Erfolg der Filme spricht dafür sondern auch, dass sie das Filmverständnis vieler geprägt haben, bahnbrechende Spezialeffekte enthielten, ein ausgelutschtes Genre wieder populär machten oder nach über einer Dekade noch zitiert werden und jeder weiß, was gemeint ist. Und das macht Kultfilme und Filmklassiker aus.

Filmabend

F

Meine Freunde und ich treffen uns recht häufig zu Filmabenden, weshalb mir das Thema der Blogparade des Blogger-Forums diesmal richtig liegt. Ich habe drei Freunde und im Laufe der Zeit hat sich herauskristallisiert, dass Filmabende die einzige Beschäftigung ist, zu der wir uns noch sehen. Vor einigen Jahren gab es noch Versuche des „Party machens“ oder „unter Menschen gehen“ aber machen wir uns nix vor, 90 % der existierenden Filme sind eine angenehmere Gesellschaft als 99 % der existierenden Menschen. So wurde mittlerweile sogar eine facebook-Gruppe eingerichtet, zwecks leichterer Planung.

Ich halte mich ausnahmsweise mal einigermaßen an die vorgegebenen Orientierungsfragen.

Was gehört zu einem Filmabend dazu?

Freunde. Ist nicht so, dass ich nicht auch alleine Filme schauen würde, aber das bezeichne ich dann nicht als „Filmabend“ – zumal dann ohnehin fast jeder Abend ein Filmabend wäre.

Fettiges Essen. Hab‘ 1x was mit drei ich-will-dünn-sein-essgestörten Frauen gemacht. Nie wieder. Sie hatten „Kekse ohne Fett und Zucker“ (=Knäckebrot) mitgebracht und kalorienarme Chips. Nope, nope, nope, nope. Es muss Käsefäden ziehen, die Finger fettig glänzen lassen oder zu einem Zuckerschock führen.

Bequeme Sitzplätze. Mit Grauen erinnere ich mich zurück an die Zeit, als ich keinen „richtigen“ vierten Sitzplatz hatte und die filmlastigen Abende in meiner Wohnung auf dem Schreibtischstuhl oder einem zum Sofa gehörigen Hocker verbrachte. Mittlerweile wurde ein Schwingsessel aus Schweden importiert und als Klamottenablage in meinem Schlafzimmer gaparkt. Dieser wird bei Bedarf ins Wohnzimmer gehievt.

Im Kino muss halt die sog. VIP-Lounge herhalten. Diese kommt mit großen, breiten, roten Kunstleder-Sesseln daher, mit jeweils ZWEI Armlehnen zwischen den Sitzen – kein störender Ellbogen des Nachbarn. Das schmatzende Geräusch, das die festklebende Haut an verschwitzten Sommertagen beim Aufstehen erzeugt und die 2 € extra, die die Karte kostet, nehme ich dafür gern in Kauf.

Welche Filme würdest du dafür auswählen?

Ach. Im Laufe der Jahre dürften wir insgesamt vermutlich mehrere hundert gesehen haben, daher wird eine Auflistung schwierig. Natürlich bleibe ich meinen Standards treu und setze mich da auch durch – Quatsch wird nicht geguckt. Keine albernen Komödien, keine Schnulzen, keine Horrorfilme. Meist gibt’s ’nen Thriller oder eine intelligente, sarkastische Komödie und als zweites, wenn die Konzentration nachlässt und man sich eh mehr unterhält, als dem Film zu folgen, simple Action. Wer unbedingt konkrete Titel braucht, kann sich hinter die Kulissen begeben und die Liste meiner Lieblingsfilme lesen. Ich würde behaupten, da ist keiner dabei, den wir noch nicht gesehen haben.

Kino oder zu Hause?

Das hängt von einigen Faktoren ab. Was läuft im Kino? Wir gehen da nur hin, wenn uns auch tatsächlich ein Film interessiert. Manchmal scrollt man das Programm durch und findet einfach nichts. Dann wird halt auf DVDs zurückgegriffen. Wie sieht’s finanziell bei den Beteiligten aus? Ins Kino gehen ist meist mit einem Restaurantbesuch verbunden – und damit meine ich nicht McDonalds. Dank Gutscheinbüchern u.ä. kann man dabei zwar Geld sparen, aber letztendlich ist der komplette Abend dennoch selten billiger als 35 – 45 €. Zu Hause eine DVD schauen ist natürlich deutlich günstiger, selbst, wenn man Essen bestellt.

Wie heißt der nochmal?!

Der Satz fällt recht oft. Wir haben uns ein ganz und gar beeindruckendes Schauspieler- und Synchronsprechergedächtnis antrainiert aber Namen sind nicht unsere Stärke. „Der hat doch in dem einen Film in der Szene, wo Johnny Depp mit Christian Bale spricht, an der Laterne gestanden… im Hintergrund… wie heißt der denn nochmal?!“. Zu Hause hat man den deutlichen Vorteil, dass irgendein internetfähiges Gerät auf der Stelle griffbereit liegt. Solche Fragen werden innerhalb weniger Minuten geklärt. Nicht nur der Name, auch in welchen Filmen der Schauspieler noch mitgespielt hat, welche Schauspieler der Synchronsprecher noch seine Stimme leiht und ganz nebenbei auch noch, was man beim nächsten Mal schauen könnte.

Im Kino gehen wir vermutlich einigen auf die Nerven, obwohl das Handy erst beim Abspann gezückt wird um Namen und Filmtitel zu googeln. Aber da müssen die durch. Wir haben immerhin 15 € für die VIP-Lounge-Karten bezahlt. Sie sollen froh sein, an unserer Genialität teilzuhaben und nebenbei noch weitergebildet zu werden.

Oh No!

O

Das Thema der Blogparade des Bloggerforums ist diesmal dem zweiten, vom Oktober, erstaunlich ähnlich – damals lautete es „Never Again“ und es sollte um schlechte Filme oder fehlbesetzte Schauspieler gehen. Ich schrieb, dass ich Tarantinos Werke nicht ausstehen kann und für Zeitverschwendung halte. Mit dem Beitrag von vor zwei Wochen über Lieblingsregiesseure habe ich diese dann schonmal vollumfassend abgedeckt, weshalb ich nicht an das vorige Thema anknüpfe. Stattdessen widme ich mich anderen Bestandteilen eines Films, die mir bereits beim Trailer nur ein Augenrollen und schweres Atmen entlocken können.

Vin Diesel

Der Typ erinnert mich an einen saufenden Proll der aus ner Kneipe getorkelt kommt, gröhlend mit Bierflaschen schmeißt, den Handykameras seiner Kumpels den nackten Arsch entgegenstreckt, laut furzt und das ganze selbst am nächsten Tag noch saukomisch findet. Einer, der am Bier-Sauf-Spiel bei facebook teilnimmt. Der in Sportgeschäfte geht und Eiweißzeug in kleinen Fässern herausrollt. Jemand, dessen Hoden auf Pflaumengröße geschrumpft sind, weil er sich Kiloweise Anabolika spritzt. Der ist unsympathisch auf eine unprofessionelle Weise.

Sprechende Tiere

Die tapferen Pinguine mit den Stimmen verschiedener Prominenter kapern ein Flugzeug und fliegen nach Madagaskar? Ein Graus! Sowas tun Pinguine nicht. Genauso wenig, wie Ratten spätpubertierende Köche steuern oder sich Mammut, Säbelzahntiger und irgendein Hörnchen gemeinsam auf den Weg über verschneite Schneelandschaften machen. Ich finde daran nichts lustig oder unterhaltsam, ich finde es schlicht dämlich und mag es mir nicht ansehen. Womit wir dann auch gleich zum nächsten Punkt kommen…

Kinderfilme

Ich mag keine „Sportverschlüsse“ an Wasserflaschen. Wer’s nicht kennt: das ist ein Verschluss, der das Trinken während man sich zu Fuß auf der Flucht vor der Schwiegermutter, dem Finanzamt oder sonst wem befindet, ohne größeren, sich auf der Kleidung verteilendem Flüssigkeitsverlust, erlaubt. Und er funktioniert ähnlich wie ein Babyfläschchen oder ein Blowjob: wenn man die ganze Öffnung im Mund hat, geht nichts daneben. Ich bin nicht erwachsen geworden, um zu trinken, wie ein Kind. Und ich bin auch nicht erwachsen geworden, um mein Geld für Kinderfilme auszugeben. Dass die meisten ohnehin mit o. g. sprechenden Tieren daherkommen und/oder komplett animiert sind, macht es nicht besser. Es gibt einige wenige Ausnahmen, im Moment fallen mir nur „das letzte Einhorn“ und „Wallace und Gromit“ ein.

Musiker, die auch unbedingt mal einen Film machen wollen

Erinnert sich hier noch jemand an „Not a girl – Crossroads“? Nein? Ist auch besser so. Das war Britney Spears schreckliches „ich will auch mal n Film machen“-Schauspiel-Debut. Ein Streifen, der nur auf sie zugeschnitten war, der nur durch ihre Teilnahme Geld bringen sollte. Wie sieht’s aus mit „Daniel, der Zauberer“? Klingelt’s? Ich nenn mal den Namen Daniel Küblböck. Genau, der hat auch mal ’n Film mit sich in der Hauptrolle gedreht. War auch scheiße. Also guck ich da lieber gar nicht erst hin – es sei denn, die Rolle hätte auch ein Anderer spielen können und es hätte den Film trotzdem gegeben.

Was bisher geschah…