Ab und an muss ein Kinobesuch doch sein, auch wenn Angebote wie Netflix und Amazon Prime einen förmlich an das heimische Sofa und den Fernseher fesseln. Vergangenes Wochenende ging es in den dritten Teil der John Wick-Reihe.
Davor
Ich hatte ja bereits John Wick und John Wick: Kapitel 2 im Kino gesehen und fand sie solide unterhaltsam. Da lag es nahe, dass der neue Film ebenfalls Anklang findet.
Dabei
- Keanu Reeves übernimmt erneut die Hauptrolle. In den letzten Tagen erregte er Aufsehen, da er eine Rolle im PC- und Konsolenspiel Cyberpunk 2077 übernommen hat
- Halle Berry – ja, genau, die Nackte aus Password: Swordfish
- Laurence Fishburne (Event Horizon, Predators)
- Ian McShane – Hauptrolle in American Gods
Darum geht’s
Unmittelbar nach den Ereignissen aus dem zweiten Film hat John Wick eine Stunde Zeit, seine Angelegenheiten zu regeln, bevor er exkommuniziert wird – das bedeutet, dass er nicht mehr unter dem Schutz der Mafia steht, ein immens hohes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt wird und seine ehemaligen Auftragskiller-Kollegen Jagd auf ihn machen. Und zwar alle.
Zum Glück schulden alle möglichen Leute Wick noch einen Gefallen, so führt ihn sein Weg über New York nach Casablanca und in die Wüste, wo er den „Ältesten“ (= den obersten Chef des Kartells) um eine zweite Chance bittet.
Währenddessen zieht eine Richterin der Mafia die Freunde Wicks zur Rechenschaft, die ihm bei seiner Flucht geholfen haben. Tatkräftig unterstützt wird sie von einer Reihe asiatischer Assassinen.
Letztendlich kommt es im Continental zum finalen Duell…
Danach
Bewertung: 7/10
Der Kinobesuch war, trotz einer kurzen Verspätung die der lahmarschigen Bedienung im aufgesuchten Restaurant zu verdanken war, äußerst unterhaltsam. Dazu trug nicht nur der Film bei, sondern auch das restliche Publikum das mit Gewalt auf der Leinwand wohl nicht so vertraut war, wie unsereins. So wurde bei den detailliert gezeigten Tötungen der Gegner kollektiv geseufzt und gestöhnt. Scheinbar sind meine Spiegelneuronen deutlich abgebrühter als die der meisten Menschen… oder sie identifitzieren sich nicht mit dem Opfer…
Gut gefallen hat mir, dass die Teile der Reihe immer abgedrehter werden. Mir kam immer wieder der Satz „John Wick im Wunderland“ in den Sinn, so surreal sind die Szenen: eine Balletschule, eine Bibliothek, ein Reitstall mitten in der Stadt…
Leider ziehen sich die Kampfszenen inzwischen sehr, gerade, wenn man bereits 2 Stunden im Kinosaal verbracht hat, könnte es ruhig mal zackzack gehen. Das gefiel mir vor allem im ersten Teil gut, da wurde mit einer Schusswaffe kurzer Prozess gemacht. Jetzt erwarten einen minutenlange Kämpfe mit Messer, Fäusten und Gürteln. Ist anfangs unterhaltsam, wird aber ziemlich anstrengend.
Eine Anmerkung: der englische Titel „John Wick: Chapter 3 – Parabellum“ gefällt mir viel besser als die gekürzte, deutsche Version. Meinetwegen auch ohne „Kapitel 3“. Zählen können wir alle. „Parabellum“ ist nicht nur die Bezeichnung zahlreicher Waffen, es kommt vor allem im Film im Zuge eines Zitates vor: Si vis pacem para bellum – Wenn du Frieden willst, bereite Krieg vor.
Für Fans der Vorgänger-Filme ist auch Kapitel 3 ein Muss, Action-Liebhaber kommen auch auf ihre Kosten. Danach darf es dann aber mal wieder was mit etwas mehr Anspruch sein…