Sachen gibt’s.
Mein Vater versucht derzeit, einen großen, hässlichen, alten Schrank im Internet zu verkaufen. Bei eBays Kleinanzeigen-Portal kijiji. Der einzige Anruf, den er bisher bekommen hatte, war von einer Frau. Sie sagte, sie interessiere sich für den Schrank und auf einem der Fotos wäre da ja Geschirr drinnen, ob das denn auch zu verkaufen wäre. Mein Vater antwortete, das sei er bereits losgeworden, woraufhin sie fragte, wie seine Frau das denn fände, wenn er einfach so Geschirr verkaufe. Er ist geschieden und hat keine Freundin. Etwas später tauchte die Anruferin dann bei ihm auf um sich selbst ein Bild von dem Schrank zu machen. Oder sowas ähnliches.
Sie – Mitte bis Ende 50 – nahm das Ding also in Augenschein. Daraus entstand dann dieser Dialog:
Sie: Ich geb‘ dir 100€ für den Schrank. (600 waren als Verhandlungsbasis bei eBay angegeben)
Mein Vater: Ähhh…
Sie: Und Sex!
Mein Vater: O.o
Sie: Ich bin übrigens frisch rasiert.
Mein Vater: …
Sie: Kannst mir auch ruhig auf ’n Arsch gucken!
Die Dame wird wohl eine Professionelle gewesen sein, die für ihre Neukundenakquise ungewöhnliche Wege geht. Da soll nochmal einer sagen, das Internet sei für mehr zu gebrauchen, als für Sex. Um mal Dr. Cox zu zitieren:
Ich bin sicher, wenn man im Internet die Pornos verbieten würde, gäbs bald nur noch eine Website und zwar mit dem Titel „Gebt uns die Pornos wieder“.
Im Nachhinein wäre es vermutlich intelligenter von meinem Vater gewesen, das Angebot anzunehmen. Sie ist nämlich noch immer die einzige Interessentin. Allerdings sollte ich 10% des Verkaufspreises bekommen, für’s Fotografieren und ins Internet stellen.