Du bist, was du isst.

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Es ist ja recht selten, dass ich über tagespolitische Themen blogge.

Die Schlecker-Kinder Meike und Lars haben sich in einem rührenden Brief an die Öffentlichkeit gewand um offenzulegen, wie pleite ihr Vater ist und wie schwer sie die Insolvenz sie trifft.

Dort heißt es unter Anderem:

Der Satz „Es ist nichts mehr da“, ausgesprochen auf der ersten Schlecker-Pressekonferenz zu Beginn der Insolvenz, war und ist absolut richtig.

Was ist denn so alles nicht mehr da?

Er selbst besitzt kein Vermögen mehr. Vom Sportwagen bis zur schönen Uhr hat er alles als Teil der Insolvenzmasse abgeben müssen.

Das ist natürlich eine Tragödie. Wer von uns kann sich schon ein Leben ohne – nennen wir die Kinder mal beim Namen – Porsche und Rolex vorstellen? Wie soll man zur Arbeit zum Insolvenzverwalter kommen? Woher weiß man, wann die Geschäfte auf der Königsallee schließen?

Fakt ist aber auch, dass wir als Familienmitglieder in den vergangenen Jahren massiv Gelder in die Firma eingebracht haben. […] deutliche Millionenbeträge als private Einlagen (jeweils rund 49 Mio EUR) […] in die Firma haben einfließen lassen.

Die zwei haben also 100.000.000 € (sieht mit Nullen gleich viel beeindruckender aus, oder?) in die Firma gesteckt. Da kann man sich mal vorstellen, wie unvorstellbar viel Geld sie haben müssen. Obwohl „das Allermeiste“ weg ist.

Wir werden sicherlich noch einige Zeit brauchen, um auch als Familie das Gesamte aufzuarbeiten und wieder Zukunftspläne zu machen. Das ist sicherlich ein Einschnitt, den man nur äußerst schwer verarbeiten kann.

Würde man diesen Satz unabhängig von dem ganzen Sermon über Gewerk- und Transfergesellschaften, Insolvenzen und deren Verwalter lese, würde man denken, ein naher Angehöriger sei gestorben und nicht der Kreditrahmen um das ein oder andere Milliönchen herabgesetzt worden.

Naja, so sind Hänsel und Gretel nach ihrer Entführung druch die böse Hexe 1987 wenigstens auch mal wieder in den Medien und können sich und ihr Elend ausschlachten (lassen). Ich wäre dafür, Tine Wittler und Vera int Veen von ihren aktuellen Fällen abzuziehen und stattdessen den Schleckers eine Freude machen zu lassen. Die passen so richtig ins RTL-Weltbild und würden sich bestimmt auch ganz doll freuen.

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