Liebe Weihnachtshasser!
Nur noch ein Monat und dann geht die Dudelei von den Weihnachtsmärkten wieder los. Und da ich mich gerade mit einem Freund über böse Weihnachtslieder unterhalte, möchte ich euch an den schönsten Stücken der Ausbeute teilhaben lassen.
Immer wieder schön, wenn man die Adventszeit nutzt, um melancholisch zu werden und statt Kugeln lieber sich selbst an den Baum hängen würde:
Die Toten Hosen – Weihnachtsmann vom Dach
Für die, die Weihnachten verachten, weil sie dabei mit ihrer Ollen auf heiles Pärchen machen müssen:
The Pogues Feat. Kristy MacCol – Fairytale of New York
Sorgt jemand von euch für festliche Musik? Da macht sich zwischen Jingle-Bells und chorälen Gesängen dieses hier bestimmt sehr gut:
Knorkator – Weihnachtsschimpfe (Den Text kann man aber auch so lesen – sehr schön!)
Und nochmal zurück zum Tod am Tannenbaum…
Wednesday 13 – Buried by Christmas
Nicht ganz so böse, aber auch nicht wirklich weihnachtlich:
Inchtabokatables – Xmas in the old mans hat
Damit ihr beim Zuhören auch noch was zu lesen habt, hier mein Lieblingsweihnachtsgedicht… nein, eigentlich das einzige, das ich einigermaßen tolerieren kann. Es ist von Loriot. Wenn ihr auf sowas steht: mit zuckersüßer Stimme vor der gesamten Familie vortragen!
Advent
Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Schneeflöcklein leis herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort, von ferne her durchbricht
den dunklen Tann ein helles Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein:
Am Niklasabend muss es sein.
Und als das Häslein ging zur Ruh,
das Rehlein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei- drei- viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sterne traulich funkeln.
Und in der Guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Weidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
was der Gemahl bisher vermied.
Behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück.
Und packt sodann, es geht auf Vier –
die Reste in Geschenkpapier.
Von Ferne tönt´s wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist’s, der in so tiefer Nacht
so spät noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt auf goldnem Schlitten
mit einem Hirsch herangeritten.
Sagt, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?
Die sechs Pakete, heil’ger Mann,
s‘ ist alles, was ich geben kann.
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise,
die Silberschellen klingen leise,
im Försterhaus die Kerze brennt,
die Glocke klingt, es ist Advent.