KategorieÜberleben

Le­ben, das
Wortart: ℹ Substantiv, Neutrum

Das Lebendigsein, Existieren

SPIEL DES JAHRES: Just One

S

Vor einer Weile kam ich in den Genuss, das Spiel des Jahres 2019 zu spielen. Es heißt Just One und ist für maximal 6 Personen geeignet.

Das Spielprinzip ist denkbar einfach: einer zieht eine Karte auf der 5 Worte stehen, ohne sie anzuschauen:

  1. Schmetterling
  2. Sessel
  3. Milch
  4. Feldflasche
  5. Mais

Die Karte zeigt er den Mitspielern und nennt eine Zahl zwischen 1 und 5 – das ist das Wort, das er erraten muss. Zum Beispiel „Zwei“, was in diesem Fall Sessel wäre. Nun schreibt jeder der Mitspieler einen Begriff auf, der einen Hinweis auf das Wort „Sessel“ darstellt.

  • Sofa
  • Möbel
  • sitzen
  • weich
  • Möbel

Aber: jedes Wort darf nur einmal geschrieben werden und absprechen darf man sich natürlich nicht. Doppelte, Dreifache, Vierfache Wörter werden aussortiert – natürlich alle. Es blieben also übrig:

  • Sofa
  • sitzen
  • weich

„Möbel“ wurde aussortiert, da es zweimal geschrieben wurde. Die übrigen Begriffe werden dem Ratenden gezeigt, er darf dann sein Glück versuchen. Kommt er auf die gesuchte Bezeichnung, bekommt die ganze Gruppe einen Punkt. Eine Runde umfasst 13 Worte.

Die Spielidee finde ich gar nicht mal so schlecht, die Umsetzung leider schon. Wörter-Ratespiele mag ich generell recht gern, eben Spiele wie Codenames, das Fremdwörterspiel, meinetwegen auch noch Tabu. Just One ist im Vergleich zu diesen sehr simpel und mit wenigen Worten erklärt.

Leider ist das Material, die Auswertung und Anleitung wenig bis gar nicht durchdacht. Die gute Idee wurde benutzt um Geld damit zu machen – das Spiel kostet immerhin 20 €, was ich recht happig finde. Eigentlich würden zum Spielen die Karten mit den Begriffen völlig reichen. Papier und Stifte finden sich in jedem Haushalt. Dann ist es auf einmal auch möglich, mit mehr als 6 Leuten zu spielen!

Um genau zu sein: In der Packung finden sich 6 kleine Whiteboard-Täfelchen und entsprechende Stifte mit Abwisch-Seite in 6 Farben, unter anderem Blassrosa und Hellgelb. Ratet mal, wie gut man die auf den weißen Tafeln lesen kann…

Außerdem bekommt man 110 Karten mit jeweils 5 Begriffen und eine zweiseitige Anleitung, genau das würde in der Packung eines Kartenspiels auch völlig reichen – dafür würde aber niemand soviel Geld zahlen.

Besonders die Auswertung ist auch sehr kläglich ausgefallen. Wenn man 13 Begriffe gespielt hat, kann man nachlesen, wie gut man als Gruppe abgeschnitten hat – es gibt also innerhalb der Gruppe keinen Gewinner! Die Auswertung beschränkt sich auf einen Satz im Stile von „ihr seid sehr gut“. Selbst bei allem Spaß, den man beim Spielen gehabt haben mag, ist das doch eher ernüchternd.

Ich hätte eine Variante schön gefunden, in der es einen einzelnen Gewinner gibt. Zum Beispiel: jeder hilfreiche Begriff gibt einen Punkt, jedes erratene Wort 3 Punkte. Oder so. Da muss man als Spieler aber wohl selbst kreativ werden. Ebenfalls verbessern kann man das ganze Spielerlebnis. Laut Regeln darf der Ratende genau ein Wort sagen – was ich für ein kommunikatives Spiel sehr wenig finde. Es ist deutlich schöner, seine Gedanken laut auszusprechen und so die teilweise abstrusen Assoziationen mitzuteilen, als schweigend da zu sitzen.

Insgesamt also eine nette Idee, wenn man oft in größeren Gruppen spielt – sinnvoll spielbar ist Just One wohl erst ab 5 oder 6 Personen – leider in schlechter Umsetzung.

Rammstein

R

Eigentlich wollte ich diesen Artikel erst schreiben, wenn die Tour vorüber ist. Tja, ich habe unlängst Karten für das Konzert im nächsten Jahr in Düsseldorf bestellt. Es kann also noch eine Weile dauern, bis Rammstein keine Stadien mehr heimsuchen und vom nächsten Jahr bringe ich bestimmt auch wieder Handyfotos und Eindrücke mit.

Die Videos, die ich gemacht habe, sind alle nur wenige Sekunden kurz, da ich nicht ewig auf’s Handy schauen wollte. Trotzdem gibt’s hier ein paar zu sehen.

Die Anreise

Wir besuchten das Konzert in Gelsenkirchen in der Veltins Arena – da, wo Schalke Fußball spielt. Wir, das waren mein bester Freund Marcel, dessen Vater, der schwer krank war und deshalb nicht mehr so gut zu Fuß ist, und ich. Die beiden sind ausgesprochene BVB (Dortmund) Fans und hier im Ruhrgebiet gibt es da eine gewisse Feindschaft zwischen Schalkern und Dortmundern. Tja, da mussten sie durch, sich in Feindgebiet zu begeben. ¯\_(ツ)_/¯

Mein bester Freund hatte gehört, dass es da einen kostenlosen Parkplatz „nur 500m entfernt vom Stadion“ gibt. Wir ließen seinen Vater in der Nähe raus und parkten dann dort. Die Tatsache, dass wir ca. eine Stunde zum Eingang des Stadions liefen, lässt mich an der 500m-Angabe etwas zweifeln.

Ansonsten war die Organisation super: der Veranstalter hat die Arena bereits um 16.30 Uhr geöffnet, offizieller Beginn des Konzerts war 19.30. Dadurch entzerrte sich die Anreise, es kam zu keinen Staus oder Gedrängel. Auch um das Stadion herum kam man super voran. Jeder wurde direkt zu dem Eingang geschickt, zu dem er musste, von dort waren es dann nur noch ein paar Meter zum Sitzplatz – so man einen hatte.

Nach dem Konzert wurde die Straße, auf die die Stadion-Parkplätze führen, gesperrt, damit die Leute ohne Wartezeit fahren konnten. Ebenfalls gut gelöst, finde ich, wobei sich natürlich einige über die Sperrung ärgerten. Der Umweg zur nächsten Autobahnauffahrt war aber nicht der Rede wert.

Immerhin besuchten das Konzert ca. 80.000 Menschen und nüchtern waren bei weitem nicht alle (vor allem, da noch „Rammsteiner“ verkauft wurde – Rammstein-Bier). Dafür war es sehr friedlich, ruhig und geordnet.

Die Plätze

Bei der Bestellung gab es verschiedene Ränge der Sitzplätze sowie Stehplatzkarten. Für die Konzerte nächstes Jahr gibt es selbst bei denen verschiedene Güteklassen. Nun, wir entschieden uns für Sitzplätze und, weil man sich ja sonst nix gönnt, direkt die teuersten besten. Immerhin 120€ kostete die Karte, versprach dafür aber auch uneingeschränkte Sicht.

Die gab’s dann auch, sogar für mich. Ich bin recht klein (1,64m) und habe bei solchen Veranstaltungen selten das Glück, etwas zu sehen, da fast immer jemand vor mir steht, der größer ist, als ich.

Weißer Rauch = neuer Papst

„Sitzplatz“ ist im Übrigen nicht ganz richtig. Es existierte die Möglichkeit, sich zu setzen. Während Rammstein spielten, standen aber alle. Dennoch ist es angenehm, etwas mehr Platz um sich rum zu haben und vor allem seine Tasche, Jacke usw. ablegen zu können.

Wie war es denn nun?

Es war su-per geil! Kann man sich ja denken, wenn ich direkt wieder Karten bestellt habe für’s nächste Jahr. Rammstein machen live richtig Spaß – vor allem erlebt man sie mit allen Sinnen. Wir saßen bestimmt 40- 50m von der Bühne entfernt, spürten aber die Hitze der Flammenwerfer!

Flammenwerfer. Auf der Bühne und mittendrin.

Flammenwerfer? Ja, richtig gelesen. Rammstein sind bekannt für ihre Pyrotechnick-Show. Da verdunkelt Rauch den Himmel, der Keyboarder wird in einem großen Kessel flambiert und es gab eine riesige Feuerschale auf der Bühne – in Form eines Kinderwagens. Das Publikum wurde mit schwarzen Schnipseln bedeckt und mit weißen, die aus einem großen Penis kamen und vier der Musiker ließen sich in Schlauchbooten über die Menge tragen. Dazu natürlich Licht, eine Leinwand auf die die Bilder einer Kamera auf der Bühne übertragen wurden. Sowie Tanzeinlagen die an Kraftwerk erinnerten, die Lichter von tausenden von Handys und Feuerzeugen und das Mitsingen des Publikums.

Während der Proben riefen Anwohner übrigens die Polizei und Feuerwehr. Nicht wegen der Lautstärke – sie dachten, die Veltins Arena stünde in Flammen.

Da kann man schonmal denken, dass das Stadion brennt.

Musikalisch machte das Konzert auch echt was her. Es war vor allem gut abgemischt, man verstand den Text, hörte jedes Instrument… das habe ich schon oft anders erlebt. Die Musik von Rammstein muss man trotzdem mögen. Es ist (natürlich) martialisch, laut und rockig. Ich mag jetzt aber auch Lieder, die mir vorher nicht so gut gefallen hatten – weil sie live so gut waren.

Till Lindemann mit einem Rucksack und weiteren… Flammernwerfern

Wermutstropfen

Den gab es auch, aber nur einen kleinen: eines meiner Lieblingslieder (Frühling in Paris) wurde nicht gespielt, obwohl es sooo schön ist. Und: die Band redet nicht mit dem Publikum. Das hätte ich mir anders gewünscht, zumindest eine Begrüßung wäre toll gewesen.

Außerdem saß hinter uns ein Typ, dessen Zusatnd nur als „volltrunken“ zu bezeichnen war. Eine Bierdusche gab es gratis, als er mit vollem Mund versuchte, zu pfeifen, er verschüttete sein Getränk und war generell eher langsam unterwegs: mitten im Lied entdeckte er die Band auf der zweiten Bühne und brüllte voller Stolz „Da sind sie ja!!!“

Ich freue mich auf nächstes Jahr

Genau. Wir hätten gern VIP-Karten gekauft, die hätten ein Buffet und Parkplätze und einen extra Eingang und was weiß ich noch alles beinhaltet. Unser Limit lag bei 150€. Der VIP-Platz kostet in Düsseldorf 287€. Das ist ein Schnäppchen: in Berlin legt man 401€ auf den Tisch. Soviel essen, dass sich das rechnet, wollte ich nicht. Jetzt sind es wieder Sitzplätze der ersten Kategorie geworden. Die Nummer unserer Sitzplatzreihe lässt hoffen: 1.

2018 – Der obligatorische Jahresrückblick

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Geschehen

Dieselfahrverbote in einigen Städten • Putin wird völlig überraschend erneut gewählt • Merkel gibt den CDU-Vorsitz auf • Andrea Nahles wird SPD-Vorsitzende • Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) wird CDU-Vorsitzende • Die ETA löst sich auf • Waldbrände in Kalifornien • Neues Polizeigesetz in Bayern • Legalisierung von Abtreibungen in Irland • Diverse Straftaten von Asylbewerbern und Flüchtlingen • Flüchtlingspakt • Art. 11 und 13 bedrohen das Internet • Die DSGVO führt zu einer Menge absurden Änderungen • Totale Mondfinsternis

Gesehen

Ich war 4x im Kino. Mein Highlight war Three Billboards Outside Ebbing, Missouri. Das war zu erwarten, der ist nämlich von Martin McDonagh.
2x gab’s Marvel, nämlich Ant-Man and the Wasp und Avengers: Invinity War.
Der vierte Film war dann Star Wars: die letzten Jedi. Damit endet für mich auch das Bedürfnis, Star Wars im Kino zu sehen. Den Han Solo-Film habe ich mir schon nicht mehr gegeben.

Warum war ich so selten im Kino war, ist schnell erklärt: eine Kinobegleitung ist auf den Hund gekommen und so ein Welpe wird nicht gern allein gelassen. Ansonsten passten öfter die Filme nicht und wir landeten letztendlich auf dem Sofa vor dem Fernseher. Ich hoffe, nächstes Jahr wird es wieder mehr cineastische Freude.

Gelesen/Gehört

Puh, da gab’s wieder eine ganze Menge. Gut gefallen haben mir der letzte David Hunter-Roman von Simon Beckett (Totenfang), Der Trakt von Arno Strobel und Herr aller Dinge von Andreas Eschbach.

Wirklich doof fand ich dafür die Viktoria Bergmann-Trilogie vom Autorenduo Erik Axl Sund. Ein Buch habe ich sogar weggepackt, ohne es zu Ende zu lesen, nämlich Das Buch der Spiegel von E. O. Chirovici. Da lobe ich mir meinen Büchereiausweis, da bereue ich es wenigstens nicht, Geld dafür ausgegeben zu haben.

Gespielt

Mein Schreibtisch-PC-Gerät hat inzwischen mehr als 8 Jahre auf dem Buckel und funktioniert nicht mehr gut. Gerade beim Spielen ist er zickig. Das Notebook ist auch weniger ein Zocker-Ding, so blieb mir nur, wenig grafiklastiges zu spielen: Don’t Starve, Anno 1404, Death is Coming, Neighbours from hell. Zum Jahresende habe ich mir dann aber noch was gegönnt und jetzt steht hier ein Gaming-Notebook auf dem Tisch. Dieses habe ich erstmal ein bisschen gequält: Sims 3 im Angebot erwischt und dann erstmal alle Einstellungen auf das Maximum. Außerdem habe ich mir The Division gekauft und werde es demnächst mal anspielen und Steam hat mir Metro 2033 geschenkt.

Außerhalb der virtuellen Welt habe ich auch einiges gespielt. In der Familie erfreut sich Dixit größter Beliebtheit, sowie Quiz-Spiele wie Trivial Pursuit. Sehr gut gefallen hat mir in diesem Zusammenhang Kneipenquiz, bei dem man als Gruppe gegen Gegener spielt. Dauerbrenner Carcassone landete auch wieder oft auf dem Tisch und zum Jahresende brachte man mir Dominion bei.

Gemacht

Ich mache immer noch Tai Chi und habe mit Rückengymnastik angefangen – und dann bemerkt, dass Liegestütze auf den Handkanten nicht so mein Ding sind.

Die wohl größte Änderung in meinem Leben war der Einzug von Sir Henry im Juni. Seitdem habe ich ein kuscheliges Felltier und möchte es nicht mehr missen. Ein Tier zu haben ist schon unglaublich angenehm. Zum Beispiel hätte ich heute noch kein Wort gesprochen, weil ich niemandem begegnet wäre. Der Katze sei Dank konnte ich habe schon „Nein! NEIN! Lass das!“, „Runter vom Tisch! Runter! Vom! Tisch!“ und „Komm! Komm aus der Küche! Abmarsch! Los!“ rufen.

Dementsprechend habe ich meine Wohnung katzengerecht eingerichtet mit Kratzbaum usw.

Außerdem bin ich oft beim Arzt gewesen, denn mir wurde Diabetes diagnostiziert. Ich hänge jetzt an der Nadel – jeden Tag darf ich mir ca. 3x Inuslin spritzen. Zusätzlich muss ich drauf achten, nicht zu unterzuckern, also regelmäßig zu essen. Das meiner Familie beizubringen war nicht gerade spaßig.

Bei einer Beerdigung war ich auch: der Mann von meiner Mutter ist verstorben. Das Thema dominierte das Jahr natürlich ganz schön, ein Tod zieht einen ganzen Rattenschwanz an Aufgaben hinter sich her: die Beisetzung, das Erbe, Kündigen von Abos und Konten… Letztendlich mache ich jetzt auch einiges mit meiner Mutter, sofern sie Zeit hat. Als vielbeschäftigte Witwe hat sie sich erstmal eine ganze Reihe neuer Hobbys gesucht.

AbGebildet

Was bisher geschah…