Diese Worte kennt fast jeder Katzenbesitzer. Zumindest, wenn er mit jemandem zusammenlebt, der ihm diese Information übermittelt. Meist, mit der Intention, dass der Angesprochene der Katze den Wunsch erfüllt. Daraufhin folgt dann kurz später: „Die Katze will rein„. Oder: „die Katze will an den anderen 3 Seiten des Hauses schauen, ob es da auch regnet.“
Ich ging davon aus, dass es im Sommer kein Problem ist, der Katze den Wunsch nach relativem Draußen (relativ, da es sich nur um den Balkon handelt) dauerhaft zu gewähren. Lässt man halt die Tür offen, ist ja nicht kalt. Dann kamen die Wochen mit 35°C und mehr und ich wusste: isolierte Türen haben auch bei Wärme einen Sinn. Zum Glück war auch dem Kater nicht so sehr nach dem Besuch des Südbalkons, zumindest nicht tagsüber.
Aber damit stand fest, dass eine Katzenklappe her muss. Für die Balkontür. Und die ist aus Glas. Einfach ’nen Loch reinsägen und Klappe rein? Geht nicht. Ich wusste von einer Bekannten meiner Mutter die für den Spaß einen höheren dreistelligen Betrag bezahlt hat.
Das Problem bei den modernen Fenstern ist, dass sie isolierend wirken. Wärme, Kälter und Lärm bleiben dort, wo man sie haben möchte – wahlweise drinnen oder draußen. Diese Isolierung wird erzeugt, in dem zwischen zwei Glasscheiben Argon oder Krypton eingeschlossen werden, sowie ein Trocknungsmittel, damit sich keine Feuchtigkeit in der Scheibe bildet. Macht man da ein Loch rein, macht sich das Gas auf und davon, der isolierende Effekt geht verloren (und damit schlimmstenfalls die Energieeffiziensklasse des bewohnten Gebäudes).
Um eine Katzenklappe in eine Glastür zu bekommen, braucht man also einen Glaser. Ich suche mir einen solchen, dessen Mitarbeiter kam und maß die Tür aus und machte dann einen sinnvollen Vorschlag: statt die Klappe direkt in die Scheibe einzusetzen, wollte er eine kleinere Scheibe und eine Holz-/Kunststoffplatte an die Stelle der alten Scheibe setzen. Unten die Platte, oben das Glas und in der Platte die Klappe. Sieht zwar nicht so schön aus, kostet aber nur ein Drittel der Variante, bei der die Klappe ins Glas eingebaut wird.
Ich beauftragte die Arbeiten und besorgte selbst eine Katzenklappe, die ich dem Glaser brachte. So ist sichergestellt, dass alle Ansprüche befriedigt werden, es gibt ja einen ganzen Haufen unterschiedlicher Klappen: für große Katzen, verschließbare, sogar solche, die nur Katzen mit bestimmten Chips reinlassen…
Zwei Wochen später wurde die neue Scheibe und die Platte eingesetzt. Zwei Männer kamen und bauten die alte Scheibe direkt in meiner Wohnung aus – die wird quasi nur in der Tür eingeklemmt. Man löst den Rand und kann sie rausnehmen. Genauso landeten die neue Scheibe und die Platte mit der Klappe in der Tür. Die alte Scheibe behielt ich natürlich, sie steht im Keller.
Gekostet hat der Spaß 300€. Nicht gerade billig aber eben nur ein Drittel der hübscheren Einbauweise.
Und so sieht’s aus:Dass die Klappe nicht mittig platziert ist, gefällt mir ganz gut. Ich habe vor der Tür einen Fliegenvorhang hängen, der aus zwei Teilen besteht, in der Mitte geht man durch. So musste ich nur eine der Hälften hochstecken, damit die Kater die Tür passieren kann. Und dass ich die Klappe mit Klammern offen halte… ja, dafür gibt’s auch einen Grund. Der Sir kennt wohl keine Katzenklappen und ich habe es noch nicht geschafft, ihm die Funktionsweise dieses Systems zu vermitteln. Hoffentlich wird das noch was, bevor der Winter kommt…