Inferno

I

Ich war im Kino! Es wurde „Inferno“, die neue Verfilmung eines Dan Brown-Romans.

Was habe ich erwartet?

Ich mochte „The Da-Vinci-Code“ und „Illuminati“. Die Lösung lag meist so nahe und wurde doch nicht gesehen und die wahren Schurken blieben lang versteckt. Ich hatte auf einen ähnlich spannenden Film gehofft.

Worum geht’s?

Robert Langdon (erneut gespielt von Tom Hanks) erwacht im Krankenhaus. Er hat eine Verletzung am Kopf, leidet unter Amnesie und träumt düstere Träume von Tod und Verderben. Dank der hübschen Ärztin Dr. Sienna Brooks (Felicity Jones – Amazing Spiderman 2) entkommt er nur knapp einem Mordversuch. Langdon versucht herauszufinden, was es mit seinen Träumen und Visionen auf sich hat, da er vermutet, dass der Walt großes Unheil droht und nur er es verhindern kann. So stößt er auf den Wissenschaftler Bertrand Zobrist, der glaubt, dass nur eine Krankheit, die große Teile der Menschheit ausrottet, die Welt retten kann – und genau diese Seuche hat er kreiert und möchte sie freisetzen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…

Bewertung

6/10

Gemessen an den anderen Filmen war ich von Inferno enttäuscht. Das Böse bzw. Unheil bleibt seltsam diffus und nicht greifbar. Ein paar eklige Seuchenszenen hätten dem Film bestimmt gut getan. Langdons Visionen und Träume stellen nur Auszüge aus Botticellis Gemälde zu Dantes Inferno da und sind wenig realitätsnahe. In Illuminati ließen die brutalen Morde an den Kardinälen erahnen, wozu die Illuminaten fähig sind. Das ist genau das, was Inferno fehlt – oder meine Fantasie reicht einfach nicht aus.

Das Buch habe ich nicht gelesen und kann daher nicht sagen, wie nahe der Film sich daran orientiert. Ein Freund von mir, der mit im Kino war, schien aber ganz zufrieden zu sein – obwohl das Ende verändert wurde.

Von mir gibt’s hier keine eindeutige Empfehlung, möglichst schnell ins Kino zu flitzen. Die bilder von Florenz und später Venedig sind zwar schön und zeigen wieder einige bedeutende Kunstwerke und Bauten aber mich hätte das nicht bewogen, Geld auszugeben um den Film zu sehen.

13 Kommentare

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  • Salut, Mara.
    Weder Filme noch Romane konnten mich je interessieren; was möglicherweise an meiner Distanz zu Kirchen-Horror liegt. Gut – Tom Hanks in der Hauptrolle trägt auch wenig zu meinem Interesse bei…

    Wie machte sich Miss Jones so in Deinem kritischen Auge!?

    Anmerkenswert, daß faschistoid denkende Leute gern der These anhängen, die handelsübliche Apokalypse würde die Menschheit „reinigen“.

    Off-topic, ziehe ich einmal unseren Kommentar-Reigen von ‚Die Unfassbaren 2‘ vorwitzig nach hier rüber:
    Ohne die Ewoks – die in einer frühen Idee noch Wookies waren – & mit einer bedrohlicher angelegten Konfrontation auf Tatooine, wäre ‚Return Of The Jedi‘ bereits geholfen gewesen. Wobei ein intensiverer Fokus auf die Konfrontation zwischen Luke/Leia, Annakin&Vader mit dem Imperator einem (theoretischen) Höhepunkt der Trilogie zu Ruhm gereicht hätte.

    Gestern endlich Antoine Fuquas ‚The Equalizer‘ gesehen & mit Spannung unterhalten worden. Solide Rächer-Action-Fantasy, mit lediglich ein, zwei Schwachstellen. Selbst Denzel Washington konnte mir in der Rolle der sozialen Nahkampfmaschine gefallen. Mit Marton Czokas hatte er aber auch einen fies aufgebauten Gegenspieler.

    bonte

    • Aloha,

      hübsche, junge Frauen sind in solchen Filmen doch mesit eh nur Beiwerk. Ich konnte da nun keine oscarverdächtige Leistung feststellen, ist in dieser Rolle aber auch nicht nötig oder möglich. Schon gar nicht, wenn man neben jemandem wie Tom Hanks steht. Du magst den nicht?

      Ja, das wird auch erwähnt, dass dann nur die „überlegene Rasse“ übrig beibt oder so.

      The Equalizer ist großartig und, wie ich finde, sogar irgendwie besser als Zwilling John Wick. Washington hat einfach mehr Tiefe als Hunde-Papa Keanu Reeves – der natürlich auch schwierige Rollen spielen kann, aber leider nicht mehr angeboten bekommt – schade.

      Grüße!

      • …Tom Hanks ist mir zuwenig eigenständiger Schauspieler als mehr „Projektionsfläche“ für die Vorstellungen von jedermann. Sprich – er hat mir zuwenig eigenständigen Charakter, den er in seine Rollen einbringt.
        Man/frau sieht also nicht die Figur „John Doe“ auf der Leinwand agieren, sondern den diese Rolle spielenden Tom Hanks (!)
        Ist mir jetzt bei den Arbeiten von Ethan Hawke (als Beispiel)noch nie passiert.

        Der Aspekt, dass Frauen in solchen Filmen lediglich Beiwerk zu sein haben, ist ein weiteres Problem der Industrie Hollywood. Denke ich.

        bonte

        • Mmh… stimmt, Tom Hanks ist sehr universell einsetzbar- aber macht das nicht evtl. einen Schauspieler (auch) aus? Wegen seines Ruhms sieht man dann nur noch die Person, nicht das, was er darstellt – das stimmt. Es gibt aber andere Schauspieler die auch „alles“ spielen können und nicht in ein Schema passen und die großartig sind. Zum Beispiel James McAvoy (auf dessen nächsten, „Split“ ich wahnsinnig gespannt bin, obwohl Shyamalan zuletzt nicht so überzeigen konnte), Johnny Depp – der aber ähnlich berühmt ist, nur wandelbarer.

          Ich bin mal gespannt, was Star Wars mit ihrer neuen Heldin macht. Ich fürchte fast, dass das übertrieben feministisch ist – es muss ja eine rebellische Frau sein, die sich gegen de Männer behauptet. Meine Favoritinen sind Prinzessin Leia und Hermine aus de Harry Potter-Büchern. Sie sind Frauen und Heldinnen aber weder übertrieben weiblich noch feministisch angehaucht…

          Grüße!

            • …darstellerisch ist mir Tom Hanks allzu sehr Projektionsfläche, ohne Eigenkannten, die es interessant machen würden, seinen Figuren zu folgen. Härter formuliert, genügt Ihm in der Regel das Ausfüllen von Klischees, die die Macher mit im Gepäck führen.
              Ich hänge eher an Schauspielern, die etwas von ihrem Eigenen einzubringen vermögen. Mitunter der Reiz jemanden bei der Arbeit zu beobachten; was man/frau ja bei Darstellern definitiv kann.
              Charisma nicht zu vergessen…bei Tom Hanks denke ich da seit Jahren eher an lauwarmen Kamillentee. ;-)
              Kritiker vergleichen Ihn gern mit James Stewart; allerdings hatte Jimmy eine grundsolide Glaubwürdigkeit in seinen Rollen & prägte sie damit. Ob wortkarger Westener, naiver Sonderling oder guter Mensch.

              Ich denke Drehbuch wie Regisseur haben für Jyn Erso ein verfächerteres Portfolio an Charakterzügen & Einstellungen aufgeboten, als Du es jetzt befürchtest.

              bonté

              • Da hast du bei Tom Hanks durchaus recht – wobei ich fast das Charisma durch Sexappeal ersetzt hätte. Wer Tom Hanks ins Bett kriegen möchte muss schon ziemlich langweilig sein. :D

                Seltsamer Weise geht es mir mit fast allen Schauspielerinnen genauso, wie dir mit ihm. Die sind einfach nur schön – und irgendwie war es das. Ausnahmen bilden wohl Emma Watson, die wenigstens ein Gespür für niveauvolle Rollen hat und irgendwie sehr stilvoll ist und Jennifer Lawrence. Ansonsten: alles eins.

                • …anmerkenswerte Schauspielerinnen sind für mich wunderbare Beobachtungserlebnisse, der große Reiz des Cineastischen.
                  Als Beispiel nur Sylvie Testud, Julie Delpy oder Sandrine Bonnaire; wobei der Zufall rein ist, dass meine Auswahl (der langen Liste) spontan auf drei Französinnen fiel.

                  In der Tat stolperte ich im ersten Potter über das vorhandene Talent von Miss Watson. Präsenz von Anfang an. L’art du cinéma.

                  Ich stimme Dir zu, der äußere Schein von Schönheit auf der Leinwand bringt nicht viel, wenn dahinter nichts weiter zu finden ist.

                  Miss Lawrence ist im übrigen auch in meiner Liste der gern bei der Arbeit Beobachteten. :-)

                  bonte

                  • Oh, ich dachte jetzt tatsächlich an die Schauspielerinnen meiner Generation. Beim „alten Eisen“ fallen mir da auch noch einige Namen einen, zum Beispiel Helen Mirren oder Helena Bonham Carter. Wenn man böse sein wollte, würde man nun sagen, dass bei denen das Talent auch nicht von Schönheit überschattet wird… >:-)

                    Grüße

                    • …Wahre Schönheit bleibt ein Relativum – augenbetrachtet, mit dem Herz erspürt. Fürwahr subjektiv bis ins Mark.
                      Metaphysik – Ende! ;-)

                      Aus der „Generation Mara“… Ellen Page, Emily Browning, Juno Temple, Imogen Poots…

                      bonté

  • Ist der Film langatmig? Ich kann mich etwas noch an die vorherigen Filme erinnern… die plätscherten manchmal so vor sich hin… aber ich glaub zZ bin ich eh nicht auf der Höhe um solch Filme zu gucken… Zurzeit schaue ich die ganzen Marvel-Filme von Iron Man, Captain America, X-Men, Wolverin und Co. – wahrscheinlich bin ich deswegen nicht auf langatmige Filme eingestellt zZ

    • Mmh, es geht. Auch da gibt’s halt immer wieder Erklärungen irgendwelcher Bilder, Museen und anderem alten Zeug, das in Italien rumsteht.

      Mit etwas über zwei Stunden ist er zumindest kürzer als die anderen beiden Filme, die beide so um 2,5 Stunden lang sind. Wenn dir aber nicht nach langatmigem ist, gibt’s bestimmt andere, besser geeignete Filme. Ein Marvel-Ding läuft ja auch im Moment: Dr. Strange.

Was bisher geschah…