Ein schnell eingeschobener Jammerpost!
Erstes Bäh
Man war zum Blutabnehmen – stichwort: Schilddrüse – beim Hausarzt. Also schnell mal in die Kabine, Flosse hinhalten, die Auszubildende sticht und trifft die Vene auch. Ist auch nicht so schwer, ich hab schicke Adern. Aber: es läuft kein Blut ins Röhrchen. Sie ruckelt etwas, versucht es nochmal, zieht weiter vor und zurück… nichts. Sie entschuldigt sich immer wieder und weiß selbst nicht, ob sie getroffen hat, ich biete ihr an, sich eine andere Stelle auszusuchen, sie holt aber lieber ihre Kollegin hinzu – diese geht deutlich ruppiger an die Sache ran und veruscht auch noch ihr Glück: nichts. Und dann merke ich, wie mir kalter Schweiß auf der Stirn steht und alles so ein bisschen komisch wird. Da habe ich dann ein Machtwort gesprochen und gesagt, ich käme die Tage einfach nachmittags nochmal wieder, da ginge es meist besser.
Dann stand ich auf, packte meinen Kram zusammen und spürte plötzlich was feuchtes an meiner Hand. Tja, getroffen hatte die Azubine auf jeden Fall und nun lief mir das Blut in Strömen am Arm runter. Ich informierte die zukünftige medizinische Fachangestellte über ihren Erfolg beim Stechen und bat um ein paar Tücher. Sie wurde kreidebleich und war wohl kurz davor, den Arzt zu holen um den Exitus der Patientin noch im letzten Moment abzuwenden… ich bedankte mich höflich, sagte aber dies sei nicht nötig, man mögee sich keine Umstände machen, jedoch wären ein paar Taschentücher, Servietten, Küchenrolle oder Klopapier ausgesprochen hilfreich um der Überflutung der Praxis vorzubeugen. So bekam ich dann, was ich wollte und verzichtete entgegen meinem ersten Reflex darauf, mein Handy zu zücken und ein paar Fotos zu machen. Das hätte vermutlich zu langanhaltender Irritation bei allen Angestellten der Praxis gesorgt. Warum ist Blut bloß so verdammt ästhetisches Zeug?
Zweites Bäh
Mein Ringlicht ist hinüber. Ein Ringlicht ist ein ringförmiges Licht zum Fotografieren. Meines war ein Makroringlicht, also für Nahaufnahmen. Dieses wird vorn auf das Objektiv gesteckt damit ein Objekt, das sehr nah davor ist, ausgeleuchtet werden kann. Es gibt auch andere Formen von Ringlichten, zum Beispiel welche, die sich am Smartphone befestigen lassen und sich „Selfie-Ringlicht“ nennen. Das gibt nämlich schicke Effekte in den Augen.
Naja. In meinem sind die Batterien ausgelaufen und mein Freund hat die Diagnose „kaputt“ gestellt. Und weil das eines der Teile ist, die ich beim Fotografieren in den letzten Jahren am Häufigsten benutzt habe, vermisse ich es bereits schrecklich. Nun liegt der Gedanke nahe, statt eines neuen Ringlichtes gleich einen Ringblitz zu kaufen – aber: taugen die für unter hundert Euro was? Wenn jemand Erfahrung damit hat oder Tipps: immer her damit!
Hahaha,… sorry… aber das mit der Blutabnahme ist zu lustig geschrieben XD
(Bei mir finden sie nie ne Vene und wenn dann flutscht die immer weg und denkt sich: Nä, nicht mit mir! – Ich bin dann eher Modell „Schweizer Käse“)
Ich schlage immer sämtliche gut sichtbaren Venen vor – das sind nur leider nicht die Standard-Venen in der Armbeuge – da habe ich nur eine sichtbare. Die wollen sie dann alle nehmen, statt eine auf der Rückseite des Arms, die so dick ist, dass man Blut mit ’nem Strohhalm abnehmen könnte…
War beim Ringlicht schon alles voller Batteriesäure, oder wäre noch was zu retten gewesen? Meistens bekommt man so etwas mit ein wenig Alkohol wieder sauber und funktionsfähig.
Ich zitiere den Freund: Das ist korrordiert, das ist Müll.
Salut, Mara.
Deine praxisinterne Splatter-Einlage lässt mich an meine frühe Blutentnahme zurückdenken; zu einer Zeit als „Pferdespritzen“ noch usus schienen & der Delinquent, aus Platzgründen, im Stuhl perforiert wurde. Nicht die beste der Erinnerungen, weswegen mich die hauchdünnen Nädelchen heutiger Tage zu beruhigen wissen.
Hm…außerhalb der Praxisräume hätte Deinen Walking-blood-Einlage sicher für noch mehr Aufsehen gesorgt. Denke ich.
Blut ist ein besonderer Körpersaft, dem schon ganze Religionen gewidmet wurden. Schöpfungsmythos & Todesmetapher in Personalunion. Ohne, läuft eh nicht viel. ;-)
Dass der Tod durch langsamen Blutverlust wirklich kein „schöner“ ist, zeigt in eindringlicher Weise ein Film wie ‚2:37’…ein Film über den realen Horror, den junge Menschen einander zufügen.
bonte
Hey,
ich glaube, die meisten Leute interessiert’s nicht, wenn man blutend auf der Straße rumläuft bzw. sie schauen lieber weg. Zumindest, wenn man Nasenbluten hat interessiert das keine Sau.
Naja. Alle Körperflüssigkeiten sind wichtig und „besonders“. Blut sieht halt „nur“ geil aus. :D Und es sieht nach deutlich mehr aus, als es ist. Mit 200ml Blut bekommt man einen Raum wohl ganz gut versaut, hab ich mir sagen lassen.
„2:37“ fand ich immer etwas pathetisch. Und nein, so einfach, verblutet man da nicht. Außerdem sah das Klo, wenn ich mich richtig erinnere, auch nicht aus wie eines, in dem sich jemand die Arterie aufgeschnitten hat – das hätte eine viel größere Sauerei gegeben, da spritzt das Blut auch gern mal bis an die Decke. Allerdings sollte es, abgesehen von der Wunde, ein nicht allzu schlimmer Tod sein. man wird halt döselig, bewusstlos und aus die Maus. Gibt schlimmeres.
Blutige Grüße