Lucy

L

Mein bester Freund hatte (bereits im Juni) Geburtstag. Der erste Geschenke-Plan sah einen „App-Blaster“ vor. Das ist so eine Art Pistole, in die man sein Smartphone einspannen kann, für das man vorher einige Spiele als App installiert. Diese Spiele filmen die Umgebung ab und fügen auf dem Smartphone-Display Aliens, Monster o.ä. hinzu. Mit der Pistole schießt man die dann ab… Mein bester Freund ist 31, also genau im richtigen Alter um sowas zu benötigen, leider ist sein neues Smartphone aber ein paar Millimeter zu groß. So gab’s dann stattdessen eine Tasse, die sich selbst mittels eines kleinen Propellers am Boden umrührt und einen Gutschein für’s Kino. Selbiger wurde vor wenigen Tagen eingelöst. Wir gingen in „Lucy“.

Was habe ich erwartet?

Im Trailer gibt’s eine grobe Beschreibung der Handlung und einen ganzen Haufen netter Animationen. Außerdem sieht man Scarlet Johansson (The Avengers, Die Insel) und Morgan Freeman (Sieben, Transcendence) und es wird auf Luc Besson (Léon – der Profi, 96 Hours) als Regiesseur verwiesen. Der kann was bzw. finde ich seine Filme als „fesselnde Action für zwischendurch“ sehr angenehm. Und genau das erwartete ich dann auch: einen einigermaßen tiefgründigen Actionthriller.

Worum geht’s?

Lucy (Johansson) wird von ihrem Freund dazu gebracht, einen Koffer in einem Hotel in Taiwan abzugeben. Empfänger ist die Drogenmafia, die Lucy sowie drei andere auch gleich zwingt, als Drogenkuriere zu arbeiten. Zu diesem Zweck wird jedem von ihnen ein Päckchen mit einem blauen Pulver namens CPH4 in den Bauch eingenäht und sie zum Flughafen gefahren. Dort kommt Lucy jedoch nie an – unterwegs wird sie von einem Mitglied der Drogenmafia in den Bauch getreten, woraufhin das Drogenpäckchen platzt und die Substanz in ihr Blut gelangt. CPH4 ist ein natürlich vorkommender Stoff, der die Leistungsfähigkeit ihres Gehirns rapide ansteigen lässt. Binnen kürzester Zeit erhält sie übermenschliche Fähigkeiten wie Telepathie, Telekinese oder das beeinflussen elektromagnetischer Impulse. Lucy beschließt, die restlichen Drogen zu finden und ihre Fähigkeiten der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Dazu wendet sie sich an den Wissenschaftler Samuel Norman (Freeman), den sie in Frankreich aufsuchen möchte. Doch die Drogenmafia hätte gern ihre Ware zurück und ist ihr dicht auf den Fersen…

Bewertung

7/10

Lucy ist durchaus sehenswert, allerdings hätte man erheblich mehr aus der Idee machen können. Gerade am Anfang ist der Film sehr künstlich in die Länge gezogen, da man in die normale Handlung Szenen aus Naturfilmen eingebaut hat. Das hat den Charme eines französischen Experimentalfilms, der nachts um 3 Uhr auf arte läuft. Für mich ist das nichts und es passt nicht wirklich zu Bessons sonstigen Arbeiten.

Die Actionszenen machen allerdings richtig Spaß und man ist ein bisschen neidisch, dass man selbst nicht solche Fähigkeiten wie Lucy hat, z.B. Leute vor unsichtbare Wände laufen zu lassen (das würde ich den ganzen Tag tun! :D ). Zwischendurch wird immer kurz eingeblendet, wieviel Prozent ihrer Gehirnkapazität sie gerade nutzt. Das macht’s auch richtig spannend, weil man unbedingt wissen will, was passiert, wenn die 100% erreicht sind.

Man bekommt also solide Unterhaltung, die aber leider nicht an Leon – der Profi oder 96 Hours (den ersten!) herankommt.

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