The Lone Ranger

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gesehen am: 10.08.2013
Erwartung: Nachdem Piratenfilme durch Fluch der Karibik wieder populär wurden, versucht man es hier mit Western. Immerhin, die Zutaten sind die gleichen wie bei Fluch der Karibik
Bewertung: 6/10
Ein Junge geht auf einem Jahrmarkt in eine Ausstellung über den wilden Westen. Die dort ausgestellte Indianerfigur entpuppt sich als Mensch aus Fleisch und Blut – Tonto (Johnny Depp), ein Indianer, der Jahre zuvor mit dem “Lone Ranger” John Reid (Armie Hammer) berühmt wurde. Die Geschichte, wie es dazu kam, erzählt er in den kommenden zweieinhalb Stunden.

Kurz zusammengefasst geht es um die Machenschaften des Gangsters Cavendish und dessen Bande von Schurken, die John Reid, dessen Bruder und ein paar andere Männer töten. Gerade von Tonto begraben kommt ein weißes Pferd an und holt ausgerechnet den unerfahrenen Anwalt Reid von den Toten zurück. Dadurch wird dieser zum “Lone Ranger”, einem, laut Tonto, untötbaren Wiedergänger. Die beiden ziehen los um Cavendish und seinen Männern das Handwerk zu legen.

Mich persönlich nerven Rückblick-Rahmenhandlungen ziemlich. Noch mehr, wenn die eigentliche Geschichte plötzlich unterbrochen wird und es mit der Rahmenhandlung weitergeht. Das passiert hier ziemlich oft, dazu noch zusammenhanglos – einige Teile der Geschichte fehlen völlig, obwohl sie den Zuschauer interessiert hätten. Wegen des Regiesseurs (Gore Verbinski) des Produzenten (Jerry Bruckheimer) und Johnny Depp als Hauptdarsteller muss sich der Film den Vergleich mit Fluch der Karibik gefallen lassen – immerhin wurde er damit beworben. Und dem hält er nicht stand. 2,5 Stunden sind lang. Die Handlung ist einigermaßen komplex aber ohne Überraschungen oder Wendungen. Am Enttäuschendsten fand ich aber die Charaktere. Der Lone Ranger ist ein gesichtsloser Held ohne Ecken und Kanten, der Schurke Cavendish genauso – nur böse. Und die Figur, von der man am meisten erwartet – Indianer Tonto – wirkt so, als habe jemand gesagt “Lasst uns das gleiche machen wie bei Jack Sparrow… hier so ein bisschen komisch… und statt dem Dreispitz hat der ‘n Vogel auf Kopp – haha! Und wir nehmen Johnny Depp für die Rolle, dann passt dat schon. Der ist zu hellhäutig? Kriegt er halt Farbe ins Gesicht!”. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Depp viele Freiheiten bei der Mitgestaltung seiner Rolle gelassen hat. Dafür ist sie zu grob, wirkt fast wie skizziert. Vermutlich hat man sich da gedacht, soviel Geld scheffeln zu können wie mit Fluch der Karibik und das gleiche nochmal zu versuchen – nur eben mit Cowboys und Indianern statt Piraten. Das funktioniert nur leider nicht.

Die sechs Punkte gibt’s für den Spaß, den man bei den lustigen Szenen hat. Und für die Action, die schon solide ist. Kurzum: wenn man unbedingt ins Kino möchte, ist Lone Ranger sicher nicht die schlechteste Wahl – aber ganz sicher auch nicht die beste!

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