gesehen am: 02.10.2012
Erwartung: Endlich mal eine vernünftige Filmheldin, die nicht aus dem nächsten Sado-Maso-Keller entflohen sein könnte
Bewertung: 6/10
Leider wurde Alice nach ungefähr 20 Minuten dann doch mit einem primitiven Männerfantasien entsprungenen Ledercatsuit ausgestattet. Immerhin kam sie ohne High Heels sondern mit Stiefeln daher.
Im fünften Teil der Reihe wird Alice gefangen genommen und in einer unter dem Eis liegenenden Station der Umbrella Corporation gefoltert. Mit Hilfe eines von Wesker (der böse Blonde aus dem 4. Teil) engagierten Teams soll sie von dort fliehen, da Wesker sie noch braucht. Sie kommt seiner Bitte umgehend nach und macht sich auf den Weg durch die verschiedenen Level. Der Film ist tatsächlich wie ein Spiel aufgebaut, sowohl Alice und ihre Begleitung als auch das Rettungsteam kämpfen sich von Gegend zu Gegend. Und zwar durch Heere von Zombies – die schießen jetzt auch zurück, bravo -, Spezialgegnern der vorangegangenen Teile und längst getöteten Nebendarstellern.
RE 5 kommt m. E. nicht annähernd an die anderen Teile heran. Der kaputte Charme, der Alice in den anderen Filmen umgab, ist gänzlich verschwunden. Milla Jovovich sagte mal, vor dem ersten Resident Evil habe sie Alice im Wunderland gelesen und sei dort auf den Satz “Ich muss mich erst selbst finden, bevor ich an die Oberfläche zurückkehren kann” gestoßen. Darauf baute sie die Darstellung der Alice auf. Diese Zerrissenheit unterschied sie bisher von anderen Filmheldinnen. Dass das jetzt fehlt, stört mich schon.
Wer kurzweilige Action will, kann sich den Film trotzdem ansehen. Über (Logik)fehler sollte man aber großzügig hinweg sehen können, sonst hat man wenig Freude.