KategorieBlogparade: Film

Um­fra­ge, die
Wortart: ℹ Substantiv, feminin

[systematische] Befragung einer [größeren] Anzahl von Personen, z. B. nach ihrer Meinung zu einem bestimmten Problem

Happy Halloween

H

Heute ist Halloween und passend dazu geht’s in der Blogparade um Horrorfilme. Leider kann ich mit beidem nicht viel anfangen: Halloween gab’s nicht, als ich klein war. Das ist so ein neumodischer, amerikanischer Quark, den ich nicht brauche und ignoriere – letzteres widerfährt auch den Kindern, die es wagen, an meiner Tür zu klingeln. Meine Horrorfilm-Phase ist auch schon etwas länger vorbei und ich trauere ihr nicht nach, da die meisten Horrorfilme für mich uninteressant und nicht spannend sind. In den letzten Monaten waren vier im Kino, die ich mir später mit einem Freund zu Gemüte geführt habe: Sinister, Mama, the Conjuring und Evil Dead. Und ehrlich gesagt fanden wie beide sie alle nur lächerlich und schlecht.

Ich bevorzuge eindeutig Psychothriller. Da darf es dann auch gern in Richtung „Horror“ gehen, wobei ich eine vermummte Gestalt, die mit ’nem Messer hinter kreischenden Teenies herschleicht, nicht besonders gruselig finde. Grundsätzlich glaube ich, dass menschliche Abgründe viel entsetzlichere Dinge hervorbringen können, als die gesamte Geister-, Höllen- und Unterwelt zusammen. Darauf zielt die folgende Auflistung von Filmen auch ab, menschliche Abgründe für jeden:

Sieben

Jemand tötet, seinem eigenen, perfiden Plan folgend, Menschen, die gegen die sieben Todsünden verstoßen haben. Die Polizisten David Mills (Brad Pitt) und William Somerset (Morgan Freeman) ermitteln und bemerken nicht, dass sie längst Teil des Spiels geworden sind.

Meiner Meinung nach einer der besten Psychothriller mit einem der besten Bösewichte und herrlich ekligen Morden, die aber nie billig wirken. David Fincher hat Regie geführt und eine wundervoll düstere und bedrückende Atmosphäre geschaffen.

Das Schweigen der Lämmer

Die junge Polizistin Clarica Starling (Jodie Foster) untersucht die Morde an einigen jungen Frauen. Sie wendet sich an den Serienkiller Dr. Hannibal Lecter (Anthony Hopkins), der unter bestimmten Umständen bereit ist, ihr zu helfen.

Der Film ist klut, muss man mal gesehen haben. Dr. Hannibal Lecter wurde zu einem der bekanntesten Bösen, der mit drei Fortsetzungen und einer Serie bedacht wurde.

Black Sheep

Schafe sind weich, süß und knuddelig? Hier nicht. Genmanipulierte Schafe werden zu waren Monstern im Schafspelz und raffen reihenweise Neuseeländer dahin. Henry Oldfield (Nathan Meister), der nach 15jähriger Abwesenheit auf Grund einer ausgeprägten Schafphobie, in seine Heimat zurückgekehrt ist, versucht zu retten, was zu retten ist.

Der Inhalt lässt bereits vermuten, dass es sich hier um eine Horrorkomödie handelt. Diese ist aber witzig gemacht mit ordenlich Blut das in schneeweißer Wolle klebt. Lohnt sich.

Identität

Zehn Reisende treffen in einer regnerischen Nacht in einem abgelegenen Hotel aufeinander. Es dauert nicht lange und der erste ist tot. Die Suche nach dem Mörder, der irgendwo unter ihnen sein muss, beginnt. Spätestens wenn einer der Verdächtigen flieht und nach meilenweitem geradeaus-laufen wieder vor dem Hotel steht, weiß man jedoch: hier stimmt was nicht.

Die Auflösung ist klasse, leider wird sie schon viel zu früh angedeutet. Ich mag solche Stories, in denen man nicht weiß, wer der Mörder ist und jeder in Frage käme.

Was auch immer ihr heute Abend schaut: ich wünsche euch ein fröhliches Halloween und empfehle euch dieses Lied: Marilyn Manson – This is Halloween (Nightmare before Christmas)

www.blogger-forum.com

Never Again

N

Dieses Mal soll es um schlechte Filme gehen. Ich hab‘ mir gedacht, dass das Thema irgendwann kommen würde und mir auch schon überlegt, wie ich damit umgehen möchte. Für mich steht fest, dass ich mir keinen „schlechten Film“ rauspicken und verreißen kann. Das wäre ungerecht, den ganzen anderen schlechten Filmen gegenüber; und selbst die Filme, die ich sehe und die mir dann nicht gefallen, gefallen mir immer noch 1000x besser als die, die ich mir erst gar nicht anschaue.

Daher erläutere ich an dieser Stelle mein persönliches „Never Again“, das eher ein „nur unter Protest und ohne Erwartungen again“ ist: Tarantino. Ich kann’s nicht nachvollziehen, warum so viele seine Filme derart hochloben.

Dass ich sie nicht mag, liegt nicht an der Handlung der Filme, sondern an der Umsetzung. Mich spricht nichts daran an, mich bringt kaum etwas zum Lachen. Es fehlt einfach vorne und hinten an Anreizen. Guy Ritchie hat einen herrlichen Humor und ein tolles Gespür für Charakter. David Fincher kann Spannung wahnsinnig gut aufbauen, seine Filme haben Atmosphäre. Tim Burton zaubert die schönsten und fantastischsten Welten und Figuren. Christopher Nolan kann Action ohne Stumpfsinn. Aber Tarantino? Nein Danke, ich verzichte gern auf weitere Machwerke – zumindest in einer geselligen Runde anschauen oder gar für Geld erwerben werde ich keines mehr davon.

www.blogger-forum.com

Gut, Besser, Am Besten

G

Die erste Regel lautet, ihr verliert kein Wort über den…

Fight Club. Dieses oder nächstes Jahr am 2. Weihnachtsfeiertag jährt sich mein Erstkontakt mit diesem Film zum zehnten Mal. Seine Philosophie und Humor stießen bei mir sofort auf offene Ohren und er wurde unmittelbar in den Olymp meiner Lieblingsfilme erhoben. Da er diesen in den kommenden zehn Jahren nicht verließ oder auch nur irgendwas an seinem Thron gekratzt hätte, kann ich mit Fug und Recht behaupten: Fight Club ist mein Lieblingsfilm.

3 Handbreit Beton helfen, wenn die Nachbarin ihr Hörgerät verlegt hat, und ihre Game-Shows auf voller Lautstärke sehen muss… Oder wenn eine Eruption aus Trümmern deine einstige Einrichtung und persönliche Habe durch die Fensterfront bläst… Und brennend in die Nacht hinaus segeln lässt…

Fight Club basiert auf dem gleichnamigen Roman von Chuck Palahniuk, Regie führte David Fincher. Es geht um den namenlosen Erzähler (Edward Norton), der uns durch den Film führt. Er hat alles: einen hochbezahlten Job, einen Ikea-Tisch in Form eines Ying-Yang-Symbols, Heimtrainer, Geschirr mit kleinen Schönheitsfehlern (daran erkennt man, dass es handgemacht ist) usw. usf. – nur leider kann er nicht schlafen. Sein Arzt rät ihm, sich Leute anzugucken die wirklich leiden – dazu eigenen sich beispielweise Selbsthilfegruppen ganz wunderbar. Der Erzähler wird süchtig danach, bis er im Flugzeug den christmatischen Tyler Durden (Brad Pitt) kennenlernt. Dessen Lebensphilosophie steht im krassen Gegensatz zu seiner konsumorientierten, verschwenderischen und wird, nachdem er bei Tyler einziehen muss, zu einer Offenbarung für den Protagonisten. Am Anfang veranstalten die beiden harmlose Fight Clubs bei denen Männer sich prügeln um sich lebendig zu fühlen doch Tylers Pläne werden immer anarchistischer.

Du bist nicht dein Job! Du bist nicht das Geld auf deinem Konto! Nicht das Auto, das du fährst! Nicht der Inhalt deiner Brieftasche! Und nicht deine blöde Cargo-Hose!

Fight Club ist Kult. Chuck Palahniuk hat ein Vorwort für die aktuelle Auflage seines Romans verfasst, in dem er schildert, welche Wellen die Veröffentlichung des Films schlug. In Unis und Bars wurden Fight Clubs veranstaltet, junge Männer ätzten sich Kussmünder in die Hände, alte Damen verprügelten im Kellerraum einer Kirche ihre Stickrahmen und jemand schnitt das Bild eines Penisses in einen Kinderfilm, als dieser auf Video veröffentlicht wurde. Fight Club ist kompromisslos. Kaum ein Film transportiert mit so vielen Mitteln, was er aussagen möchte, wie dieser. Es gibt unterschwellige, für wenige Millisekunden erscheinende Bilder, gehässig verpacktes Productplacement und auf der DVD eine Warnung, dass der Zuschauer sein Leben verschwendet. Fight Club ist nicht nett (aber ehrlich). Er hält einem einen Spiegel vor und man fragt sich, ob es tatsächlich nötig ist, 3x im Jahr bei Ikea einzukaufen. Und, was einen ausmacht, worüber man sich definiert. Fight Club ist kritisch, lustig, zitierwürdig,  überraschend, brutal und toll gefilmt. Fight Club hat das schönste Ende, das ich kenne.

Selbstverbesserung ist Masturbation! Selbstzerstörung dagegen…

Und darum ist er mein Lieblingsfilm. Und wohl auch der, den ich so oft gesehen habe, wie keinen anderen. Es heißt, DVDs hätten keine Verschleißerscheinungen. Das stimmt nur teilweise. Wenn man eine immer wieder aus ihrer Hülle nimmt, kommt es zu Materialermüdung – um das Loch herum splittert das Plastik. Habe ich bisher bei keinem meiner Filme gesehen, außer bei diesem.

Alles, was du besitzt, besitzt irgendwann dich.

Eine Auswahl meiner weiteren Lieblingsfilme findet ihr hinter den Kulissen. Ich könnte nicht sagen, dass das alle sind, zumal es unheimlich viele gute Filme gibt, die ich immer wieder sehen könnte, über die ich aber weniger lange nachdenke, die mir weniger bedeuten. Oder mich einfach weniger ansprechen.

www.blogger-forum.com

Was bisher geschah…