Arrival

A

Kurz vor Silvester ging’s im alten Jahr nochmal ins Kino.

Davor

Der Trailer sah nach einem vielversprechenden Alien-Actionfilm aus. Eine Explosion, riesige Raumschiffe, Soldaten… ein wenig wie „Independence Day“.

Dabei

Darum geht’s

Die Sprachenforscherin Dr. Louise Banks (Adams) wird vom FBI zur Hilfe gerufen, als an 12 Orten auf der Welt Raumschiffe landen. Sie soll zusammen mit dem Physiker Ian Donelly (Renner) eine Möglichkeit entwickeln, mit den Außerirdischen zu kommunizieren. Die beiden tauchen immer weiter in die fremdartige Sprache der Aliens ein. Doch politische Wirrungen erschweren den Prozess und die Schriftzeichen bergen ein Geheimnis…

Danach

7/10

Brauchte es nach „Independence Day“ einen weiterne Alien-Action-Film mit feindlichen Besuchern, die Städte zerstören, Menschen versklaven und Tauben erschießen? Nicht wirklich. Das gab’s schon so oft. Und da ist Arrival erfrischend anders: die Kommunikation mit den fremden Wesen ist das Hauptthema des Films aber auch die politische Ebene kommt nicht zu kurz.

Dafür erwartet einen eben ein ruhiger Film, der getragen wird von Dialogen – manchmal zäh, manchmal trocken-humorvoll. Die Bilder sind kühl und schlicht gehalten aber schön. Und Fans von überraschenden Enden und plötzlichen Wendungen kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Nur die große Leinwand braucht’s nicht unbedingt um Arrival zu genießen. Der heimische Fernseher genügt völlig.

 

3 Kommentare

  • Salut, Mara.
    Der Trailer zum Film mag wohl ein klassische Beispiel dafür sein, wie man/frau Trailer nicht macht – wenn einem der Filminhalt irgendwo naheliegt.

    Die professionelle Kritik – wie das Net – verteilt den Lorbeer darauf gern sackweise, was mich allerdings den Schwachpunkt der Story nicht wirklich vergessen läßt…sie ist nur auf die Pointe hin geschrieben.
    Eine Pointe, die das Denken darüber (daß 7 Mrd Menschen die Fähigkeit erhalten, Zeit nicht mehr linear sondern als omnipräsenten Kreis zu erfahren) wie eine heiße Kartoffel fallen läßt.
    Wie Menschen damit umgehen wollen?! Das Skript macht sich mit einer Weichspüler-Antwort – Louise akzeptiert ihre Zukunft als gegeben – allzu bereitwillig aus dem Staub.
    Tatsächlich beginnt die eigentliche Geschichte ja erst dann. Eben weil ein Wissen um die persönliche Zukunft den Menschen auf jeder möglichen Ebene verändert.
    Mir kommt ‚Arrival‘ wie der magische Trick eines Zauberers vor; das Publikum hat seine Illusion goutiert & fertig. Das Dahinter darf im Dunkeln bleiben.

    Weitaus interessanter wäre ‚Arrival‘ wenn die Story, mit der Pointe beginnend, weiter gedacht worden wäre. Denn im Grunde liefern die Aliens der Menscheit ein klassisches Danaer-Geschenk. Absichtsvoll – für sie ist die Zeit ja ein einsehbarer Kreis – oder völlig gedankenlos.

    Off topic jetzt…
    Möglicherweise wäre ‚The Girl With All The Gifts‘ durchaus auf Deiner Wellenlänge des Interesses.

    bonte

    • Hey,

      ja, vor allem: wenn die Menschen in die Zukunft sehen können, können sie ja auch schon erkennen, dass es ein heilmittel für Krebs geben wird und welches das sein wird. Der Tod der Tochter ist also Quark… und dass es 3000 Jahre später noch Menschen geben würde, das sagten die Aliens ja. Cool stelle ich mir auch die Konversation mit Ian vor: „Ian! Es ist Beischlaf-Zeit, wir bekommen ne Tochter die mit 19 an Krebs stirbt! Zieh dich aus!“… Dirty Talk geht anders.

      Ein zweiter Teil wäre interessant. Die Frage ist halt, ob die Zukunft, so sie gesehen werden kann, als gegeben angenommen werden muss oder verndert werden kann. Und, inwiefern die Menschen davon Gebrauch machen würden.

      Also, ja, alles recht philosophisch und die Antwort des Films darauf ist sehr knapp: „is halt so“.

      Nach „The Girl With All The Gifts“ musste ich erstmal googeln. Klingt spannend und gut, wird also ins auge gefasst. Danke für den Tipp.

      Grüße

      • …you’re welcome.

        Auch reagiert ja nicht jeder Mensch gleich auf eine ähnliche Aussicht. Simple Akzeptanz (scheinbar das Credo des Films) wäre wohl der geringste Prozentsatz der Reaktionen. Sagen wir nicht fast alle „wenn ich etwas ändern könnte“ im Nachhinein einer Erkenntnis!? Vom psychischen Stress einmal ganz zu schweigen.
        Ich könnte auch sagen, die Aliens gehen mit ihrer Gabe an die Menschheit mehr als verantwortungslos um. Womit der Film sich selbst ad absurdum führt.
        Selbst in Hollywood sollte man/frau ein Skript (oder wie hier, bereits die Vorlage) weiterdenken & zu hinterfragen verstehen.

        bonte

Was bisher geschah…