Verblendung

V

gesehen am: 24.01.2012
Bewertung: 9/10
Sehr dichter, komplexer Thriller von David Fincher der unter die Haut geht. Die genutzten Stilmittel – Kameraführung, Musik, Effekte – sind typisch für Fincher. Schon der Vorspann erinnert an eine Mischung aus James Bond und Fight Club, wozu bestimmt auch beiträgt, dass Trent Reznor (Nine inch nails) mal wieder für die akkustische Untermalung zuständig war.

Auf englisch heißt der Film übrigens “The girl with the dragontattoo”, womit Lisbeth Salander (Mara) gemeint ist. Diese ist jedoch keineswegs das Opfer in dem Mordfall, den der Journalist Mikael Blomkvist (Craig) aufklären soll, sondern eine Ermittlerin. sie ist natürlich die prägnanteste Figur im Film, dennoch finde ich den englischen Filmtitel irreführend, da es eigentlich nicht um sie geht.

Ich habe die europäische Verfilmung des Buches auch gesehen und da war Lisbeth Salander iregdnwie süßer und heiler. In der Fincher-Version ist sie düster, verrückt und völlig zerstört. Die Vergewaltigungsszene ist eine der explizitesten, die ich bisher gesehen habe. Am ehesten vergleichbar ist sie wohl mit der aus irreversible, Verblendung ist aber “humaner” dem Zuschauer gegenüber. Muss man aber eben abkönnen, gleiches gilt auch für die Sexszenen.

Daniel Craig ist hier kein unverwundbarer James Bond sondern ein ironischer Typ der gescheitert ist und nicht mehr viel zu verlieren hat. Rooney Mara ist für den Oscar nominiert und ich hoffe wirklich, dass sie ihn bekommt. Allein wegen ihr lohnt sich der Film schon, zumindest, wenn man solche Charakter wie Lisbeth Salander – das Pendant zur Fight Club-Marla? – mag.

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